„Wir sind für eine Genitalautonomie“ zitiert FOCUS-Online einen von drei (!) Demonstranten, und gibt die Aufschrift des T-Shirts dieses Sprechers der Gruppe falsch wieder. Wie sich jeder überzeugen kann, lautet diese: „I ♥ foreskin“. Diese Liebeserklärung klingt eher nach einem Besucher des chinesischen Gourmet-Restaurants Goulizhuang.
Angesichts der Wiedergabe absurder Sprüche, der „ausgewogenen“ Berichterstattung und der fehlerhaften Wiedergabe von Fakten, solange sie nur zu einer Schlagzeile taugen, sagt der Artikel mehr über den deutschsprachigen Qualitätsjournalismus aus als über tatsächlich vorhandene Kontroversen.
Die berichtete Inszenierung (anders kann man es bei dem Verhältnis von Akteuren zu RegisseurReporter nicht nennen) erinnert sehr an den Vorfall, als 2010 sechs (!) „Vertreterinnen und Vertreter“ [unwahr, nur -innen, Anm. d. Verf.] „katholischer Organisationen aus aller Welt“ [naja, es waren GB, D, J, NL, P, USA] „in Begleitung der internationalen Presse“ [schätzungsweise genauso viele] auf dem Petersplatz demonstrierten.