Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. … (Joh 1,1 ff.)
- Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, Finsternis führt er ans Licht. (Hi 12,22)
Wort? Welches Wort eigentlich? Im griechischen Urtext ist von logos die Rede. Was aber ist mit logos gemeint? Die deutsche Übersetzung lautet zwar auch Wort, aber ebenso Rede, Sinn, geistiges Vermögen, Vernunft, Lehre, etc. Dies ist eine außerordentlich weite Palette dessen, was alles dieses Blog inspiriert haben könnte. Im Prolog des Johannesevangeliums ist von Wort in Beziehung auf Gott die Rede. Welcher Schluss läge also näher, als Wort Gottes zu sagen? Aber Johannes geht noch weiter. Nach den ersten zwei Teilsätzen nämlich wird Gott geradezu mit dem Logos identifiziert (…und das Wort war Gott.). Was folgt daraus? In den meisten anderen Religionen ist von einem Mythos, dem Gegenteil des Logos, die Rede, wie zum Beispiel in den griechischen und römischen Sagen. Mythos bedeutet ebenfalls Wort und Rede, aber auch sagenhafte Erzählung und ist mit dem deutschen Wort Märchen verwand. Wenn Gott bewusst nicht Mythos, sondern Logos genannt wird, dann möchte der Autor damit klar machen, dass sein Evangelium keine Märchen und Sagen wiedergibt, sondern eine Handlung, die in Wirklichkeit geschehen ist, und dass er mit einer felsenfesten Überzeugung daran glaubt, dass Gott Logos, das Gegenteil des Mythos, also Tatsache ist.