Cicero von katholon und MC von Demut Jetzt haben sich zum neuen Buch von Klaus Berger, „Die Bibelfälscher“, geäußert.
Der Naturwissenschaftler arbeitet verständlicherweise unter der Prämisse etsi Deus non daretur – als ob es Gott nicht gäbe. Beispielsweise bei der Untersuchung der Frage, was dazu führt, dass ein Apfel zu Boden fällt, würde eine Einbeziehung einer nicht reproduzierbaren übernatürlichen Kraft die wissenschaftliche Erforschung erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Hugo Grotius, der Mitbegründer der Naturrechtslehre, verwendete die schon aus der Scholastik stammende Formel etsi Deus non daretur noch mit der Einschränkung quod sine summo scelere dari nequit – was ohne die größte Sünde nicht angenommen werden darf.
Nun hat diese Prämisse allerdings eine selbstverständliche Anwendung nicht nur auch in den Geisteswissenschaften erfahren, sondern gar, sie selbst ad absurdum führend, in der Theologie.
MC hat dankenswerter Weise noch auf die Unterscheidung zwischen Handwerkszeug und Weltbild hingewiesen. Natürlich muss es erlaubt sein zu prüfen, ob man auch unter Anwendung der Hypothese etsi Deus non daretur bei der exegetischen Arbeit zu einem vernünftigen Ergebnis kommen kann, und das kann durchaus manchmal zu überraschenden Erkenntnissen führen. In der Regel wird aber vergessen, dass zu Beginn der Arbeit willkürlich eine Prämisse aufgestellt wurde, und dass gerade in der Exegese eine Arbeit auch unter der entgegengesetzten Prämisse etsi Deus daretur möglich sein muss.
Fatal wird es, wenn unter einseitigen Prämissen enstandene Hypothesen in die Verkündigung wandern und dem armen Predigthörer als die Wahrheit verkauft werden: „… Jesus in den Mund gelegt“
Ein Gedanke zu „Theologie, als ob es Gott nicht gäbe“