„Gebete für Tebartz-van Elst bei der Sonntagsmesse“

Kassandra bat um einen Bericht von unserer kleinen Wallfahrt zum Limburger Dom.

Bis wir nach der Hl. Messe das Gebet des Papstes Leo XIII. verrichtet hatten und vor das Domportal traten, hatte der Reporter von Das Erste sein Mikrofon schon wieder abgeschaltet.

Die Reporterin jener Boulevard-Zeitung, die S. E. Bischof Tebartz-van Elst als Protz-Bischof bezeichnet hatte, fürchtete – darauf angesprochen – dass ich ihr kein Interview geben würde. Leider ließ ich mich dennoch dazu hinreißen. Was sie schließlich veröffentlichte, war ein aus dem einschränkenden Zusammenhang gerissener Satz, der ihr am besten in den Kram passte. In dem zu der Frage der Zukunft des Diözesanzentrums erschienenen Artikel ist die Rede von einem weithin sichtbaren Prunkbau. Tatsächlich sieht man außer den sehr schön restaurierten Altbauten Vikarie, Küsterhaus und Diözesanmuseum und dem Dach der Kapelle fast nichts. Der einstöckige Neubau verschwindet nämlich fast vollständig hinter der umgebenden mannshohen historischen Mauer, mit dem Ergebnis, dass der Bischof von seiner Wohnung aus noch nicht mal einen Blick aus dem Fenster werfen kann, um den wunderbaren Blick vom Dombreg zu genießen. Man ist versucht, eine solche Zeitung als Lügen-Zeitung zu bezeichnen.

Ganz anders das Kamerateam der Nachrichtenagentur AP. Von meinen von mir im nachhinein möglicherweise als unvorteilhaft empfundenen Aussagen hat es nur einen vernünftigen und auch repräsentativen Satz wiedergegeben.

Gebete für Tebartz-van Elst bei der Sonntagsmesse

Als wir zum Angelus wieder den Dom betraten, war er von einer Unzahl von Menschen bevölkert. Gelegenheit zum ungestörten Gebet findet man in der winzigen Sakramentskapelle, deren Eingang sich am Westende des nördlichen Seitenschiffs des beeindruckenden spätromanischen Bauwerks findet.

Der Limburger Dom ist dem Hl. Märtyrer Georg von Kappadokien geweiht. Wikipedia schreibt über den Hl. Georg: Konkret protestiert Georg gegen Verfolgung und Diskriminierung von Christen und durchsteht unterschiedliche Foltermethoden, mit denen er dazu gebracht werden soll, dem Christentum abzusagen. … Als während der Zeit der Kreuzzüge der Erzengel Michael … an Popularität verlor, wurde die Eigenschaft des Drachentöters (Off 12,7–9) auf Georg übertragen.

(Auf dem restaurierten romanischen Fresko des Hl. Georg – übrigens ohne Drachendarstellung – hatte ich diesen fast mit dem Hl. Erzengel Michael verwechselt.)

Von daher scheint es in jeder Hinsicht hochaktuell, im Limburger Dom das Gebet Leos XIII. zu sprechen.

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