Angeblich ist mal wieder jemand vom Papst angerufen worden. Da naturgemäß der Hl. Stuhl keine Angaben über seelsorgliche Gespräche des Hl. Vaters machen wird, kann jeder alles behaupten. So zum Beispiel dieses. Doch:
– Warum soll ein Scheitern einer Ehe ein Grund sein, sich der Kirche fern zu fühlen? Der Kirche fern fühlen mag sich jemand, der die Gebote der Kirche oder Gottes bewusst übertritt. Das aber ist in diesem Zusammenhang doch nur dann der Fall, wenn man eine neue Verbindung eingeht, bevor die bestehende Ehe annulliert ist.
– Andere Medien berichten, laut Aussage der Frau habe der Papst sie gebeten, für Geschiedene zu beten. Dabei gibt es im Sinne der Kirche doch gar keine Ehescheidung.
– Wofür soll der Hl. Vater die Dame als mutig bezeichnet haben? Gegen wen soll sie denn mutig vorgegangen sein? Oder soll hier als mutig hingestellt werden, wer trotz noch nicht annullierter, also vermeintlich bestehender Ehe schon eine neue Beziehung eingeht?
– Soll der Hl. Vater romantisches Gefühl als Liebe bezeichnet haben statt tapferer Treue und Respekt in widrigen Umständen?
– Und hat sie bei der jetzt annullierten Eheschließung den Mann nicht geliebt?
– Und vor allem: warum sollte der Hl. Vater Telefonseelsorge gerade passend zu aktuellen kirchenpolitischen Themen betreiben?
Die Worte, die hier dem Hl. Vater in den Mund gelegt werden, sind für mich weitgehend unglaubwürdig. Wie gut, dass kath.net der Artikelüberschrift vorangestellt hat: „Medien:…“. Radio Vatikan dagegen nimmt die Meldung für bare Münze. Das ist das Bedenklichste an der ganzen Angelegenheit.