Auflösung des Bistums Limburg – Vorschlag zur Flurbereinigung

Ob die Idee, das Bistum Limburg aufzulösen, tatsächlich eine Option für die Bischofskongregation ist oder nur ein von einem Focus-Redakteur gezielt plazierter Aufreger, wissen wir nicht. Wir wissen aber, wer als Erster – am 17.10.13 – diesen Vorschlag gemacht hat: der Blogger Akatair von donec venias. Ich hielt – im Gegensatz zu Akatair selbst – den Vorschlag für eine realistische Option.

Die Zustände im Bistum Limburg sehe ich zwar nicht ganz so düster wie Akatair, kann aber auch keine so profunde Kenntnis derselben vorweisen. Die Rückmeldungen, die ich aus dem Bistum habe, lassen aber vermuten, dass bei einer Rehabilitierung des Bischofs – wie sie der Focus-Artikel voraussagt – eine scheinbar ausweglose Situation entstünde. Einerseits wäre es Unrecht gegenüber dem Bischof und eine Beschädigung des Bischofsamtes, ließe man ihn seine Amtsgeschäfte nicht wieder aufnehmen. Seit wann ist Mobbing, ein Grund, das Opfer zu bestrafen? Seit wann bestimmen mehr oder weniger kirchenferne Presseleute und Kirchenpolitiker, wer unter ihnen Bischof sein darf? Andererseits ist die Stimmung im Bistum so vergiftet, dass dem Bischof schon Gewalt angedroht wird. Die Tageszeitung Die Welt berichtet: In einer Nachricht an eine Unterstützerin des Bischofs hieß es zuletzt, bei diesem Szenario brauchte der Mann [gemeint ist der Bischof von Limburg] bei seinen Messen Personenschutz.

Welcher Würdenträger würde in solch einem Bistum Bischof werden wollen? Hat ein solches Bistum einen Bischof verdient? Ist es nicht überhaupt unregierbar?

Deshalb halte ich die Auflösung des Bistums für eine realistische Option. Kritiker wenden ein, dass dafür die betroffenen Bundesländer zustimmen müssten. Na und? Wo ist das Problem? Die werden, solange es Konkordate gibt, an einer geordneten kirchlichen Situation Interesse haben.

Mein Vorschlag:

  • das Domkapitel vor die Wahl stellen: Rückkehr des Bischofs oder Auflösung des Bistums
  • bei einer Auflösung: Aufteilung eher nach den heutigen Ländergrenzen als nach historischen Gegebenheiten:
    • Hessische Bistumsbezirke zum Bistum Mainz.
    • Rheinland-pfälzische Bistumsbezirke (Westerwald, Rhein-Lahn) zum Bistum Trier. Diese orientieren sich nach weltlichen Kriterien sowieso zum Oberzentrum Koblenz.
    • Den rheinland-pfälzischen pastoralen Räumen des weitgehend hessischen Bezirks Limburg (Diez, Katzenelnbogen) könnte man die Wahl lassen, ob sie zum Bezirk Rhein-Lahn (-> Bistum Trier) wechseln. Ich gehe aber davon aus, sie beim Bezirk Limburg (->Bistum Mainz) bleiben werden.
  • Vorteil für das Bistum Trier: die Exklave Betzdorf bekommt wieder Anschluss an das übrige Bistumsterritorium
  • Vorteil für das Bistum Mainz: Zusammenfügung des zweigeteilten Bistumsgebietes

Siehe Karte der deutschen Bistümer

Evtl. Ergänzung: Der nördlichste Pastorale Raum (Biedenkopf) im Bezirk Lahn-Dill-Eder hat eine Beziehung zum Oberzentrum Marburg, daher ist ein Anschluss an das Bistum Fulda sinnvoll. Geht man soweit, das Bistum Fulda einzubeziehen, kann man natürlich auch eine Flurbereinigung zwischen den Bistümern Mainz und Fulda vornehmen: Hanau zum Bistum Mainz, Vogelsbergkreis zum Bistum Fulda, … oder gleich die Bistümer Mainz, Limburg und Fulda vereinigen (spart Strukturen!) …

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