In Fortführung meines gestrigen Artikels einige Stimmen zu einer möglichen Auflösung des Bistums Limburg und zum Bischofsamt:
- So erfährt man von Limburgs Bürgermeister Martin Richard: Ich bin als Bürgermeister generell für die Aufwertung des Domberges dankbar und finde, dass es sich um eine sehr gelungene Architektur handelt.
- Der Kirchenrechtler und Memorandums-Unterzeichner Prof. Thomas Schüller – einst Referent des Tebartz-Vorgängers Franz Kamphaus – hält eine mögliche Auflösung für einen Treppenwitz.
- Für Michael Schneider-Flagmeyer vom Forum Deutscher Katholiken erscheint es auch nicht abwegig, dass man in Rom an eine Auflösung des Bistums denkt und an die Aufteilung unter die Nachbarbistümer. Auch die schwindende Zahl der aktiven Katholiken läßt solche Vorstellungen nicht nur spekulativ erscheinen.
Während man sich im Bistum Limburg weitgehend einig ist, dass es in Zukunft nur einen Bischof von Volkes Gnaden geben kann, zurrt die kki schon einmal das Anforderungsprofil für den Nachfolger von Kardinal Meisner fest und lockte am 23. Janur für umsonst in eine Veranstaltung mit dem Titel „Lasst uns den Bischof wählen!“. Dort priesen die beiden kryptotraditionalistischen Referenten (darunter – o Wunder – wiederum Prof. Schüller) die Bischofswahlpraxis des 3. Jahrhunderts.
Schüller wies zudem darauf hin, dass eine Rückkehr zur alten Wahlpraxis sowohl für den Papst als auch für das Domkapitel mit Machtverlust verbunden sei, „und das fällt in der Kirche immer sehr, sehr schwer“. Quelle: ksta
Rückkehr zur Wahlpraxis des 3. Jahrhunderts? Wie war das noch mit dem Treppenwitz? Letztes Hindernis Angst vor Machtverlust? Wird der Lehrstuhlinhaber für Kirchenrecht an der Uni Münster von den Studenten gewählt? Nur zu, Herr Professor, keine Angst vor Machtverlust! Sonst treten Sie doch einfach aus der Kirche aus, dann fällt Ihnen das nicht mehr so schwer!
Was aber antwortet gestern der hier mitangesprochene Papst?
Die Bischöfe werden nicht nur gewählt, um eine Organisation vorwärts zu bringen, die Teilkirche heißt. Sie sind Gesalbte, die haben die Salbung und der Geist des Herrn ist mit ihnen. Doch alle Bischöfe — wir sind Sünder, alle! Doch wir sind gesalbt. Doch wir alle wollen jeden Tag heiliger, treuer gegenüber dieser Salbung sein.Und das, was die Kirche ausmacht, das, was der Kirche Einheit schenkt, ist die Person des Bischofs, im Namen Jesu Christi, da er gesalbt ist, nicht weil er von einer Mehrheit gewählt wäre. … Und in dieser Salbung liegt die Kraft einer Teilkirche. … Andernfalls versteht man die Kirche nicht … Nicht nur versteht man nichts: man kann nicht erklären, wie die Kirche allein durch menschliche Kräfte vorwärts gehen sollte. Dieses Bistum geht vorwärts, weil es ein heiliges Volk hat, viele Dinge, und auch einen Gesalbten, der es trägt, der ihm hilft zu wachsen. via Kreuzknappe
Ich bin mal gespannt, wie der Hl. Vater diese Sätze in Bezug auf das Bistum Limburg umsetzt.