Mahnung zur Bischofssynode

Gestern legte uns das Messformular zum Gedenktag der hl. Theresia von Avila das gleiche Evangelium vor, welches auch zur Hl. Messe des Papstes im Olympiasstadion Berlin vorgelesen wurde:

… Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Joh 15,4-5

 

Wenn die Kirche in den europäischen Ländern zu verdorren scheint, so also deshalb, weil sie nicht im Herrn bleibt. Denn nicht nur die Möglichkeit, Frucht zu bringen, ist an das Bleiben im Herrn gebunden – siehe Vers 4 -, nein, wer im HErrn bleibt, bringt sozusagen gezwungenermaßen reiche Frucht – siehe Vers 5. Demgemäß sei also der Umkehrschluss erlaubt: wer keine reiche Frucht bringt, zeigt, dass er nicht im Herrn geblieben ist.

Was aber passiert mit denen, die keine Frucht bringen?

Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen.

Wieder so ein unappetitliches Jesuswort! Höllenpredigt und Drohbotschaft statt Frohbotschaft. Allerdings nicht für die Adressaten der Neuevangelisierung, sondern für deren Akteure.

Der Generalrelator der Bischofssynode, Kardinal Wuerl, hat in seiner Rede unter Punkt 4) das Wort vom „Peinlichkeitssyndrom“ wieder aufgegriffen. Radio Vatikan hat diesen Begriff gedeutet als „ein Herunterspielen der Botschaft, um in der Kultur der Moderne anzukommen“.

Meine Meinung: Die kirchliche Verkündigung hat die Worte des Herrn einer Kultur des positiven Denkens geopfert und damit oft bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Wer die Realitäten von Sünde, Schuld, Satan und ewiger Verlorenheit verschweigt, banalisiert das Evangelium von der Errettung durch den Christus zu etwas, was man sich zwar als Luxus leisten kann, aber letztendlich nicht braucht.

Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommt. Mk 8,38

Ähnliches war kürzlich von Andreas Püttmann zu vernehmen:

Zum Siechtum des europäischen Christentums gehört sein Mangel an Selbstbewusstsein, den Menschen nicht nur eine ‚Option‘, sondern etwas ‚Unverzichtbares‘ (Benedikt XVI.) mitzuteilen zu haben … . Eine Kirche, die sich von diesem Anspruch und Antrieb verabschiedet, ist ‚kraftlos geworden‘ wie schales Salz; ‚Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden“ (Mt 5,13).‘

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